Ich behaupte einfach mal, dass man sich in der Softwareentwicklung schnell in zu aufwendigen Lösungen verliert. Zumindest mir geht es regelmäßig so, ich habe einiges an Software entwickelt und Artikel geschrieben die nie veröffentlicht wurden (obwohl sie dafür gedacht waren). Der Grund für die nicht Veröffentlichung war, dass sie meiner Meinung nach nicht komplett waren oder meinen eigenen Ansprüchen nicht genügten.
Das soll nicht bedeutet das die Artikel zu schreiben oder die Software zu entwickeln Zeitverschwendung war. Ganz im Gegenteil es ist immer beeindruckend wie viel man lernen kann, sobald man sich mit etwas anderen beschäftigt als den Arbeitsthemen. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind, vielleicht auch für andere Interessant (ist schon ab und zu vorgekommen ;)). Daher resultiert für mich die Frage Muss es immer die 100% Lösung sein? wobei die simple Antwort Nein ist. Um Unklarheiten vorzubeugen damit ist nicht gemeint, dass man nur 80% der Anforderungen erfüllen soll. Vielmehr geht es um Erkenntnisaustausch/-gewinn.
Denn wenn ich heute etwas Veröffentliche und jemand anderes kann Aufgrund meiner Erkenntnis ein Problem lösen, dann ist das hervorragend. Der Erkenntnisaustausch ist nicht davon Abhängig ob die Quelltext-Beispiele praxisnah sind oder ob sich der Text besonders gut liest. Solange die Veröffentlichung neue Information beinhaltet, ist sie es Wert auch veröffentlicht zu werden.
Beispiel: Ein Blogartikel darf (meiner Auffassung nach) auch unvollkommene Informationen enthalten, denn der Beitrag enthält i.d.R. trotzdem einen Mehrwert. Dieser Mehrwert kann (und soll) den Lesern Nutzen bringen. Der Nutzen kann jedoch nur erreicht werden, wenn der Blogartikel auch veröffentlicht wird.
Als Analogie für die Softwareentwicklung sollten Projekte bereits in einem sehr frühen Stadium als Open Source veröffentlicht werden. Weil es fraglich ist ob man jemals alleine so Zeit in das Projekt investieren kann, dass es den eignen Standards für eine Veröffentlichung genügt. Hingegen ist das Projekt erstmal Veröffentlicht kann es (selbst in diesem unvollständigen Zustand) Dritten (weiter-)helfen.